In letzter Zeit habe ich einige große Bilder mit Bügelperlen gebastelt.
Am Beispiel von Reshiram (PokéWiki) möchte ich dir hier zeigen, wie ich dabei vorgegangen bin.
Zunächst solltest du dir ein Motiv aussuchen, das dir gefällt. Ideal ist es, wenn das Bild so groß ist, dass ein Pixel exakt einer Perle entspricht. Es ist aber auch möglich Bilder zu verkleinern. Für ein gutes Ergebnis sollte das Bild aber nicht zu detailreich sein (je nach Größe). Ich habe mich hier für Reshiram entschieden. Ich verwende den Sprite aus "Schwarz & Weiß" aus dem PokéWiki.
Damit du das Bild besser erkennen kannst, hier noch mal 4-Fach vergrößert.
Da der Perler-Generator keine Transparenz kennt, erzeuge ich zunächst einen Hintergrungd in einer Farbe, die möglichst nicht im Bild enthalten ist. Dazu verwende ich Gimp. Ein anderes Bilbearbeitungsprogramm tut es sicher auch. Bei der Gelegenheit schneide ich das Bild gleich zu.
Zum erstellen der Vorlage für das Setzen der Bügelperlen verwende ich das Programm Perler von dolkow.se. Dort findest du auch die Anleitung zu diesem Programm, sodass ich dies hier nicht wiederholen muss. Im Zweifelsfall einfach ausprobieren . Das Programm läuft mit Java, und daher auf allen Plattformen, die Java unterstützen.
Man kann sich die Vorlage am Stück ausgeben lassen, oder in Teilen von z.B. 29x29 Pixeln, was exakt der Größe der großen quadratischen Stiftplatten entspricht. Diese Variante ist bei großen Bildern übersichtlicher.
Die Gesamtvorlage sieht dann z.B. so aus (achtung, Bild ist verkleinert)
Hier folgen jetzt die Einzelteile. Jedes Teil passt exakt auf eine große quadratische Stiftplatte. Wenn du die Vorlagen in origialgröße (14,5x14,5cm) ausdruckst, sind diese exakt so groß, wie eine Stiftplatte. Die Zahlen stehen für die entsprechenden Farben der HAMA-Perlen.
Perler kann auch die Anzahl der benötigten Perlen ausgeben
Die grünen Perlen können von der Gesamtmenge abgezogen werden, da diese den Hintergrund bilden.
Jetzt können wir die Perlen nach unserer Vorlage stecken. ich empfehle hierfür die großen quadratischen Stiftplatten (29x29 Perlen), die zusammengesteckt werden können.
Der Übersicht und der Armlänge wegen, bestücke ich die Platten einzeln mit den Perlen und stecke diese am Ende zusammen. Beim Bestücken solltest du unbedingt darauf achten, dass die Verbindungsstege und Nuten der Stiftplatten alle gleich ausgerichtet sind, sodass du sie nachher zusammenstecken kannst. Du kannst die Platten natürlich auch gleich zusammenstecken und dann bestücken. Lege ein Brett unter, auf das das zusammengesetzte Bild passt. Das macht nachher das Wenden einfacher.
Wenn du das Bild nachher aufhängen möchtest, ist es evtl. sinnvoll das Schwanzende mit ein paar transparenten Perlen mit dem Flügel zu verbinden. Dies sorgt für Stabilität, damit der Schwanz nicht abbricht.
Für das von mir verwendete Bild von Reshiram werden 12 Stiftplatten benötigt. Komplett bestückt sieht das dann so aus:
Wenn du dein Bild gesteckt hast, soll es natürlich auch erfolgreich gebügelt werden.
Die offizielle Anleitung sieht es vor, die Perlen auf den Stiftplatten zu bügeln. Dabei kann es aber leicht passieren, dass die Stiftplatten mit anschmelzen und dadurch unbrauchbar werden. Außerdem ist es schwierig so ein großes Bild von den Stiftplatten abzunehmen.
Im Internet bin ich auf den Tipp gestoßen, die Perlen mit Kreppband abzukleben, das Ganze zu wenden und von der Rückseite zu bügeln. Das hat außerdem den Vorteil, dass die ursprüngliche Vorderseite ungebügelt bleibt (sofern man nur von einer Seite bügelt).
Dazu klebt man zunächst alle Perlen mit Kreppband ab. Ich verwende hierfür TesaKrepp für gerade Kanten, was wunderbar funktioniert. Andere Marken habe ich aber noch nicht getestet. Es ist wichtig, dass alle Perlen gut am Kreppband haften, sonst gibt es die große Katastrophe . Dazu alle Perlen gut mit dem Fingernagel andrücken.
Die Kreppband-Bahnen müssen natürlich etwas überlappen, damit nichts auseinander fällt. Falls dir beim Abkleben mal ein Streifen etwas ungünstig auf die Perlen fallen sollte, versuch auf keinen Fall ihn wieder abzulösen, sondern klebe ihn einfach da fest, wo er hin gefallen ist. Ansonsten --> Katastrophe.
Achte auch darauf, dass nicht zu viel Kreppband über unbestückte Bereiche der Stiftplatten führt. es könnte dort festkleben, was das Ablösen nach dem Wenden erheblich erschwert.
Lege nun ein zweites Brett (am Besten mit der gleichen Größe, wie das erste Brett) auf das Bild. Ich verwende zwei Spanplatten mit einer Größe von jeweils 65x50cm. Diese kann man sich im Baumarkt günstig zuschneiden lassen.
Presse nun die beiden Platten zusammen, und wende diese, sodass danach die Unterseite oben liegt. Nehme dann das obere Brett ab.
hebe nun vorsichtig die Stiftplatten von deinem Bild ab. wenn etwas hängt, klopfe leicht auf die etwas angehobenen Platten. Normalerweise löst es sich dann. Dein Bild liegt jetzt mit der Unterseite nach oben vor dir.
Zum Bügeln legst du jetzt Backpapier mit ausreichender Größe über dein gesamtes Bild. Das Spezial-Bügelpapier ist völlig überbewertet. Backpapier funktioniert wunderbar. Backpapier gibt es kostenlos bei Mutti .
Jetzt kannst du dein Bild bügeln. Dazu das Bügeleisen auf fast volle Leistung bis volle Leistung einstellen (dies solltest du vorher bereits mit kleineren Bildern ausprobiert haben). Dann das Bild bügeln. Ich beginne bei solch großen Bildern mit den Rändern. Die Mitte bügelt man sowieso die ganze Zeit mehr oder weniger mit. Du solltest nicht einzelne Stellen nacheinander komplett bügeln, sondern ständig das Eisen bewegen. Zwischendurch solltest du immer mal wieder das gesamte Bild wieder überbügeln, damit die Temperaturunterschiede nicht zu groß werden. Sonst kann sich das Bild verformen.
Wenn du das Bild fertig gebügelt hast, lass das Backpapier darauf liegen, und lege nochmals das zweite Brett darauf. Falls das Brett zu leicht ist, beschwere es. So eingeklemmt kühlt das Bild sehr langsam ab und kann sich nicht verformen. Lass es mindestens eine Stunde lang so liegen.
Wenn das Bild abgekühlt ist, nimm das obere Brett und das Backpapier ab. Kontrolliere nochmals, ob du überall ausreichend gebügelt hast.
Du kannst dein Bild jetzt ohne Brett wenden.
Jetzt kannst du vorsichtig das Kreppband abziehen, und dein Werk bewundern.
Dein Bild ist nun fertig und bereit aufgehängt zu werden.
Ich hoffe, dir hiermit geholfen zu haben.
Meine Bügelbilder findest du hier.